Volksgruppen
Der Ausdruck Filipino bezeichnet die Staatsangehörigkeit und Bevölkerung im Allgemeinen, keine Ethnie. Die Bevölkerung setzt sich in der Mehrheit (95 %) aus ethnischen Gruppen zusammen, die austronesische Sprachen sprechen, in sukzessiven Wellen aus Taiwan eingewandert sind und sich mit späteren Einwanderern aus Südchina vermischten. Sie können in drei große Gruppierungen unterteilt werden:
Ethnisch gemischte Bevölkerungsgruppen machen weitere 1 % der Bevölkerung aus und spielen aufgrund der Kolonialgeschichte weiterhin eine wirtschaftlich wichtige Rolle auf den Philippinen, obwohl die Chinesen ihnen ab 1900 Konkurrenz bereiten. Neben malaiisch-spanischen (diese leben vorwiegend im Süden Mindanaos und sprechen eine spanische Kreolsprache, nämlich Chavacano) gibt es auch etwa 300.000 chinesische und rund 20.000 japanisch-malaiische Filipinos. Offiziell leben nur noch 17.000 spanischstämmige Filipinos im Lande.
Quelle Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippinen#Volksgruppen
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Tieflandvölker
Die Idee einer philippinischen Identität entstand zuerst bei den christlichen Tieflandbewohnern, die unter spanischer Kolonialherrschaft standen und im Konflikt mit dieser Macht ein Nationalbewusstsein als Filipinos entwickelten. Dabei wurden zunächst die Moslems und Hochlandbewohner nicht einbezogen. Noch heute gibt es Spannungen zwischen den in allen Bereichen dominierenden christlichen Tieflandbewohnern einerseits und den überwiegend muslimisch geprägten Hochlandbewohnern andererseits, die sich teilweise in bewaffneten Konflikten entladen.
Unter den christlichen Tieflandbewohnern bilden die Tagalen, welche auf der Insel Luzon leben, die zahlenmäßig größte Gruppe. Sie machen 28,1 % der Bevölkerung aus und ihre Sprache, das Tagalog, bildet die Grundlage für das Filipino, die Amtssprache der Philippinen.
Weitere Gruppen sind die Cebuano und Sugboanon (13,1 %), die Ilokano (9 %), die Bisaya/Binisaya (7,6 %), Hiligaynon oder Ilonggo (7,5 %), die Bikolano (6 %), die Waray (3,4 %), die Pangasinán, die Kapampangan, die Waraynon, die Masbatenyo, die Ibanag und die Butuanon.
Die Maranao, Maguindanao, Samal, Yakan, Badjo, Tausūg und die Jama Mapun zählen zu den muslimischen Tieflandbewohnern, die vorwiegend im Süden und Westen Mindanaos und auf dem Sulu-Archipel leben.
Traditionelle Volksgruppen
Ifugao-Ensemble mit mehreren Flachgongs (gangsa) auf Luzon
Diese indigenen Gemeinschaften leben in unzugänglichen Hochländern, aber auch in abgelegenen Tieflandgebieten und auf entlegenen Inseln. Sie wurden nicht oder nur wenig von Spaniern oder Muslimen beeinflusst. Folgende Gruppierungen können unterschieden werden – insgesamt gibt es mehr als 100 Stämme:
Bis auf die Bergstämme in Luzon, die von den Amerikanern christianisiert wurden, behielten diese Stämme ihre ethnischen Religionen. Durch den Einfluss der Zivilisation und der Mehrheitsgesellschaft ist ihre kulturelle Identität akut bedroht.
Die Aeta (auf Luzon), Mamanwa (auf Leyte und Mindanao in Surigao del Norte), Ati (auf Panay) und andere negritische Ureinwohner der Philippinen sind genetisch mit den Bewohnern der Andamanen verwandt. Von ihnen gibt es nur noch etwa 30.000. Sie leben in größeren Gemeinschaften auf verschiedenen Inseln, u. a. Luzon, Panay und Negros.
Chinesen
Daneben besteht das Volk zu 1,5 % aus Chinesen, die seit dem 9. Jahrhundert auf den Philippinen eine wirtschaftliche Rolle gespielt haben. Heute haben zirka 10–12 % aller Filipinos in irgendeiner Form chinesische Vorfahren. Sie sind, im Gegensatz zu den Chinesen in Indonesien und Malaysia, stärker in die philippinische Gesellschaft integriert und bezeichnen sich als Tsinoys.
Quelle Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippinen#Volksgruppen