Die Geschichte der Philippinen umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik der Philippinen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Der Inselarchipel entstand vor ca. 38 Mio. Jahren durch geotektonische Kräfte. Er wird heute in zwei biogeographische Zonen eingeteilt, den Palawan-Busuanga-Mindoro-Archipel, der während der Eiszeiten bis vor 18.000 Jahren eine Landverbindung zu Borneo und den Sundainseln hatte, und den Luzon-Visayas-Mindanao-Archipel, der seit ca. 160.000 Jahren von den Landmassen Südostasiens getrennt ist. Der Inselarchipel war anders als früher angenommen niemals isoliert oder abgeschnitten vom Rest der Welt. Die ersten Gruppen der Gattung Homo erreichten den Archipel vor ca. einer Mio. Jahren, es war der Homo erectus. Die ersten modernen Menschen ließen sich wahrscheinlich schon vor ca. 70.000 Jahren auf dem Archipel nieder. Seit ca. 7000 Jahren waren die Philippinen einer beständigen Immigration und Besiedlung durch austronesische Völker ausgesetzt. Von den steinzeitlichen Filipinos ist bis heute im Wesentlichen wenig bekannt.
Die Eisenzeit begann bereits vor ca. 4000 Jahren und spätestens seit dem dritten Jahrhundert nach Christus sind hochseetaugliche Schiffe bekannt. Seit dem Mittelalter entwickelten sich die Philippinen zu einem Zentrum im südostasiatischen Handel mit China und Java, Sumatra und den Molukken. Der erste nachweisliche Kontakt mit dem Westen war die Landung des portugiesischen Seefahrers und Weltumseglers in spanischen Diensten Ferdinand Magellan auf der Insel Homonhon südöstlich der Insel Samar, die auf den 16. März 1521 datiert ist. Er nannte die Inseln Islas de San Lázaro – Sankt-Lazarus-Inseln, da an diesem Tag das Fest zu Ehren des Heiligen Lazarus gefeiert wurde. Mit der Expedition von Miguel López de Legazpi wurden im Jahre 1565 die ersten ständigen spanischen Siedlungen auf den Inseln von Cebu gegründet. Weitere Niederlassungen folgten, während sich die spanischen Kolonisten nordwärts bewegten und die Bucht von Manila auf der Insel Luzon erreichten. In und um Manila wurden in der Folge zahlreiche neue Ortschaften gegründet, die die Ära des spanischen Kolonialreiches einläuteten, das die Philippinen für mehr als drei Jahrhunderte regierte.
Quelle Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Philippinen
Spanische Kolonialzeit:
Als die Spanier 1565 die Philippinen als ihre Kolonie beanspruchten und es somit Neuspanien angliederten, war der Islam noch nicht tief verwurzelt, so dass es ihnen nicht schwerfiel, auch die muslimische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Außerdem wurde die Christianisierung der Philippinen weitgehend friedlich durchgeführt, unter anderem wurden animistische Praktiken weitgehend geduldet, von denen einige bis heute überlebt haben. Der Buddhismus, der vermutlich neben dem Islam im 16. Jahrhundert die vorherrschende Religion auf den Philippinen war, wurde bald nur noch von der chinesischen Minderheit praktiziert.
Angesichts ihrer Niederlage gegen die Spanier im Jahr 1571 konvertierten die Rajahs von Manila, Rajah Sulayman, Rajah Lakandula und Rajah Matanda zum Katholizismus. Dafür durften sie einige Privilegien behalten und wurden ins koloniale Herrschaftssystem integriert. Durch die weitgehende Einbindung der einheimischen Häuptlinge in das koloniale Herrschaftssystem entstand die soziale Schicht der Principalía, die als Mittelsmänner und Nutznießer des Kolonialsystems jenes über Jahrhunderte festigten.
Der andere wichtige Machtfaktor in der philippinischen Kolonie waren spanische Mönche und Priester. Aufgrund ihrer Rolle in der Missionierung und in den späteren Gemeinden waren sie oft die einzigen Spanier, die eine einheimische Sprache sprechen konnten. Sie lebten im Gegensatz zu den Kolonialbeamten, die nur auf Zeit im Lande waren, mehrere Jahrzehnte im Land. Sie wurden als Vermittler unverzichtbar und somit sehr mächtig.
Im Süden der Philippinen war der Islam zum Zeitpunkt der Ankunft der Spanier bereits tiefer verwurzelt, so dass die dortigen Moslems, von den Spaniern Moros genannt, das Christentum nicht annahmen.
Reformen und Revolution:
Die erste große Zäsur in der spanischen Kolonialherrschaft auf den Philippinen war die britische Invasion im Jahr 1762, die bis 1764 andauern sollte. In deren Folge entwickelten sich Aufstände in der Ilocos-Region und Pangasinan. Diego Silang führte einen Aufstand an und es gelang ihm 1763, die bedeutende Stadt Vigan einzunehmen. Er verbündete sich mit den Briten, doch hielten sich diese nicht an ihre Zusagen, so dass er am 28. Mai 1763 ermordet wurde. Seine Frau Gabriela führte den Aufstand fort, wurde jedoch im September verhaftet und ermordet, was als Hinrichtung dargestellt wurde. Im Jahr 1762 brach in der Provinz Pangasinán der Palaris-Aufstand aus, der zunächst ebenfalls erfolgreich war und erst 1765 niedergeschlagen werden konnte. In der Folge dieser Ereignisse wurde vielen Filipinos klar, dass die spanische Oberhoheit nicht ewig dauern könne.
Von besonderer Bedeutung für die Philippinen war die Säkularisierungsbewegung innerhalb der katholischen Kirche, die von Pedro Pelaez in den 1850er Jahren begründet wurde. Die Bewegung forderte die Philippinisierung der Kirche und eine Beschränkung der Macht der spanischen Ordensgemeinschaften. Die Bewegung war von liberalen Ideen geprägt, die die Gleichberechtigung von Filipinos und Spaniern forderte.
1868 fand in Spanien eine Revolution statt (Sexenio Revolucionario), so dass der liberale Gouverneur Carlos Maria dela Torre auf die Philippinen geschickt wurde, der liberale Reformen durchführte und unter anderem die Pressezensur abschaffte. 1871 war diese Phase jedoch vorbei. Insbesondere die spanischen Mönchsorden auf den Philippinen entfalteten wieder ihre Macht. Am 20. Januar 1872 brach im Fort San Felipe die Cavite-Meuterei aus, die jedoch schnell niedergeschlagen wurde. In der Folge der Meuterei wurden jedoch die Priester Mariano Gómez, José Burgos und Jacinto Zamora inhaftiert. Die spanischen Kolonialbehörden nutzten das Ereignis, um sich unliebsamer Zeitgenossen, die für ihre fortschrittlichen Ideen bekannt waren, zu entledigen. Drei Priester wurden am 17. Februar 1872 hingerichtet, was einen Aufschrei des Entsetzens in der Bevölkerung auslöste und zur Bewegung der Ilustrados führte. Die drei Priester sind bis heute als GOMBURZA ein Begriff im Gedächtnis der Filipinos.
Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurden die Rufe der Ilustrados nach Reformen immer lauter. Die Bezeichnung Filipino, die früher nur für spanische Kreolen benutzt wurde, wurde auf alle Einwohner des Landes ausgeweitet. Die Propagandabewegung, die aus Europa von philippinischen Studenten und Exilanten betrieben wurde, sowie die kurzlebige La Liga Filipina, die kurz nach ihrer Gründung durch José Rizal in Manila sofort von den dortigen Behörden verboten wurde, hatten zunächst nicht die Unabhängigkeit der Philippinen zum Ziel, sondern Gleichberechtigung der Filipinos und philippinische Sitze in den spanischen Cortes. Doch für einige ging dies nicht weit genug.
Von 1896 bis 1898 fand unter der Führung des Katipunan die Philippinische Revolution statt, die in ihrer Endphase praktisch in den Spanisch-Amerikanischen Krieg überging. Im Verlauf der Revolution wurde im Juli 1897 die erste provisorische Republik ausgerufen, die Republik von Biak-na-Bato, und am 1. November die erste provisorische Verfassung der Philippinen verabschiedet, die am 15. November in Kraft trat. Die Republik wurde jedoch am 15. Dezember 1897 wieder aufgelöst mit der Unterzeichnung des Vertrages von Biak-na-Bato in San Miguel zwischen der philippinischen und der spanischen Partei.
Bereits zu Beginn dieser Auseinandersetzung zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten wurde die spanische Flotte durch amerikanische Schiffe in der Schlacht in der Bucht von Manila vernichtet. Ein Großteil des Landes war jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits unter philippinischer Kontrolle, worauf am 12. Juni 1898 die philippinische Unabhängigkeitserklärung erfolgte, welche weder von der alten noch der neuen Kolonialmacht anerkannt und vom Rest der Welt gar nicht erst wahrgenommen wurde. 1899 folgte die Konstitution der ersten philippinischen Republik.
Amerikanische Kolonialzeit:
Die Vereinigten Staaten erkannten die junge philippinische Republik nicht an und bekämpften sie im Philippinisch-Amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 massiv. Zwischen 200.000 und 1 Million Zivilisten kamen während des Krieges ums Leben, die überwiegende Mehrheit aufgrund von Cholera. Die meisten Historiker schätzen zwischen 200.000 und 250.000 Tote. Das Land wurde zur amerikanischen Kolonie. Unterstützung erhielten die Revolutionäre lediglich vom Hongkong-Komitee, das internationale Verbindungen knüpfte und für die materielle Unterstützung der Filipinos sorgte.
Bereits am 20. Januar 1900 wurde die Schurman-Kommission von US-Präsident William McKinley berufen. Sie sollte Vorschläge für einen Übergang zu einer zivilen Kolonialverwaltung ausarbeiten, diese Ergebnisse wurden im Januar 1901 vorgelegt. Im März 1901 wurde daraufhin der spätere US-Präsident William Howard Taft zum Vorsitzenden der nach ihm benannten Taft-Kommission berufen und auf die Philippinen entsandt, um eine zivile Kolonialverwaltung zu etablieren. Er baute den Obersten Gerichtshof der Philippinen auf, zu dessen erstem Vorsitzenden Cayetano Arellano 1901 berufen wurde, und es wurde ein öffentliches Bildungswesen etabliert. Es wurden auch Vorbereitungen getroffen, um eine Zweikammer-Legislative zu schaffen. Die Taft-Kommission bildete nach Vorbild des US-Systems das Oberhaus und die Philippinische Versammlung das Unterhaus, erste Wahlen zu Letzterer wurden am 30. Juni 1907 durchgeführt und am 16. Oktober im Manila Grand Opera House konstituiert.
1904 wurde im Süden der Philippinen, der von den Spaniern nie ganz unterworfen worden war, von den Amerikanern die Moro Province gegründet und militärisch kontrolliert. Dadurch kam es zum Moro-Amerikanischen Krieg, der von 1904 bis 1913/16 andauerte und durch den US-General John Pershing beendet wurde. So wurde aus der in spanischer Zeit eher formellen Zugehörigkeit der Moslemgebiete zu den Philippinen eine faktische. Auf der Insel Mindanao wurden große Monokulturen amerikanischer Konzerne angelegt, wie zum Beispiel Ananasplantagen. Es kam in den 1920er und 1950er Jahren außerdem zu staatlich geförderten Siedlungsprogrammen, bei denen Christen aus dem Norden und aus der Mitte der Philippinen in den Süden gebracht wurden. Der heutige Konflikt im Süden der Philippinen hat seine Wurzeln in dieser Zeit.
Mit Inkrafttreten des Philippine Autonomy Acts 1916 wurde den Filipinos mehr Aufgaben übertragen, dazu löste die philippinische Legislative das bisherige Parlamentssystem ab, so dass man ab diesem Zeitpunkt von einem halbautonomen Status der Philippinen sprechen kann. In diesem Zweikammersystem waren nunmehr nur noch Filipinos vertreten.
1935 wurde eine Teilautonomie für die Philippinen mit dem Ziel der Unabhängigkeit bis 1945 beschlossen. Kurz darauf wurde die Einwanderung von Filipinos in die Vereinigten Staaten erheblich eingeschränkt. Manuel Quezon wurde Präsident des Commonwealth der Philippinen. Das Parlament wurde auf ein Einkammersystem reduziert, die Nationalversammlung. 1940 verständigte man sich wieder auf ein Zweikammersystem und der Commonwealth-Kongress entstand.
Quezon holte sich später Douglas MacArthur als Militärberater hinzu, der beim Aufbau eigener philippinischer Streitkräfte half. 1941/42 kämpften philippinische und amerikanische Soldaten vergeblich gegen die eindringende japanische Armee. Am 8. Mai 1942 kapitulierten die letzten philippinischen und amerikanischen Einheiten.
Von 1942 bis 1945 wurden die Philippinen im Zuge des Zweiten Weltkriegs von Japan besetzt. Etwa eine Million Filipinos starben durch das brutale Besatzungsregime der japanischen Armee, etliche Städte wurden in Schutt und Asche gelegt. Die Rückeroberung der Philippinen durch die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten begann ab dem 17. Oktober 1944 mit der Schlacht um Leyte.
Nach der Kapitulation der japanischen Armee und dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Philippinen am 4. Juli 1946 offiziell in die Unabhängigkeit entlassen. Die Vereinigten Staaten behielten einige Jahrzehnte lang wirtschaftliche Sonderrechte und militärische Stützpunkte auf den Philippinen. Sie spielen bis heute eine wichtige Rolle in der philippinischen Politik.
Quelle Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippinen#Geschichte
Philippinische Republik
Nach der Unabhängigkeit galt zunächst einmal die Verfassung von 1935 weiter, in der die Philippinen eine Präsidialrepublik nach amerikanischem Muster waren. Der Einfluss der Vereinigten Staaten blieb weiterhin sehr groß, unter anderem ließen sich die Vereinigten Staaten am 14. März 1947 für die Dauer von 99 Jahren die Hoheitsrechte über 23 Militärstützpunkte garantieren. Die Philippinen entsandten wiederum 1951 fünf Bataillone in den Koreakrieg, um den Vereinigten Staaten zu helfen.
Gegen Aufstände durch die kommunistischen Hukbalahap, eine ehemalige Widerstandsbewegung gegen die japanische Besatzung, gab es von den Vereinigten Staaten Ausrüstung und amerikanische Militärberater, unter anderem der CIA-Agent Edward Lansdale, der später in Vietnam eine wichtige Rolle spielen sollte. Um den Aufstand zu entschärfen, wurde in den 1950er Jahren die Umsiedlung armer Bauern in den Süden der Philippinen verstärkt gefördert.
Im Jahr 1963 kam es zu einem Konflikt mit Malaysia, da die Philippinen Sabah als früheren Bestandteil des Sultanats von Sulu beanspruchten. Diese Problematik ist bis heute offen. So verordnete die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo, dass Sabah nicht als Teil Malaysias anerkannt wird, 2013 erinnerte das philippinische Außenministerium an die Verordnung.
Aufgrund von Konflikten zwischen christlichen Siedlern und muslimischen Einheimischen kam es in den 1960er Jahren immer mehr zu Konflikten im Süden der Philippinen. 1968 wurden einige muslimische Armee-Rekruten erschossen, die sich weigerten, an einer Geheimoperation zur Rückeroberung Sabahs teilzunehmen. Als Reaktion auf dieses Massaker bildeten sich die ersten separatistischen Bewegungen auf den Südphilippinen.
Im Jahr 1965 wurde der populäre junge Politiker Ferdinand E. Marcos zum Präsidenten gewählt. 1971 wurde Marcos als erster Präsident der Philippinen wiedergewählt, wobei die Wahl als solche sehr umstritten war. Im selben Jahr ließ Marcos eine verfassungsgebende Versammlung einberufen, um die veraltete Verfassung von 1935 zu ersetzen. Gegner von Marcos verdächtigten ihn deshalb des Versuches, die Beschränkung auf zwei Wahlperioden umgehen zu wollen. Ab 1970 hatte es Marcos außerdem sowohl mit dem First Quarter Storm zu tun, einer linken Studentenbewegung, die unter anderem seine Amtsführung, den pro-amerikanischen Kurs geißelte, als auch mit einer neuen maoistischen kommunistischen Guerilla, der New People’s Army (NPA) und der Alex Boncayao-Brigade (ABB).
Nach dem Ende der Marcos- Zeit - Corazon Aquino war von Februar 1986 bis 1992 Präsidentin der Republik der Philippinen. Während ihrer Präsidentschaft wurde 1987 eine neue Verfassung verabschiedet und 1988 eine Agrarreform durchgeführt. Während ihrer Amtszeit endete die US-Militärpräsenz in ihrem Heimatland. Mehrere Putschversuche von Marcos-treuen Militärs gegen ihre Regierung scheiterten. 1992 verzichtete sie zugunsten von Fidel V. Ramos auf eine Kandidatur für eine weitere Amtsperiode. Ramos wurde am 30. Juni 1992 als zwölfter Präsident der Republik der Philippinen vereidigt und blieb es bis 1998. In diesem Jahr gewann Joseph Estrada mit großem Abstand auf den Zweitplatzierten die Präsidentschaftswahl. Seine Wählerschaft bestand zum Großteil aus den einfachen Leuten, die sich von der reichen Elite der Philippinen zunehmend entfremdet fühlten und in Estrada einen Mann des Volkes sahen. Vizepräsidentin war Gloria Macapagal-Arroyo, die nach Korruptions- und Bestechungsvorwürfen gegen Estrada am 20. Januar 2001 durch das oberste Gericht der Philippinen in einer internationalen Kriterien kaum standhaltenden Entscheidung als Präsidentin eingesetzt wurde. Estrada verließ rasch den Präsidentenpalast und wurde am 12. September 2007 von einem Gericht der Korruption für schuldig befunden und verurteilt. Gloria Macapagal-Arroyo war vom 20. Januar 2001 bis zum 30. Juni 2010 Präsidentin der Philippinen, ein Amtsenthebungsverfahren wurde im September 2005 mit 158 Ja- und 51 Nein-Stimmen für beendet erklärt.
Antonio Trillanes führte zusammen mit Hauptmann Gerardo Gambala am 27. Juli 2003 eine Meuterei von 321 Soldaten an, die als sogenannte Oakwood Mutiny in die philippinische Zeitgeschichte einging. Am 24. Februar 2006 kam es zu einem weiteren Putschversuch in den Philippinen. Einheiten des Militärs hätten versucht, Präsidentin Macapagal-Arroyo abzusetzen. Sicherheitskräfte konnten den Versuch jedoch vereiteln. Diese Darstellung ist unter Kritikern jedoch umstritten. Die Wahlen 2007 brachten trotz massiver Einschüchterungs- und Fälschungsversuche einen Erdrutschsieg für die Opposition. Der wegen des Putschversuchs immer noch inhaftierte Trillanes gewann ohne jeden Wahlkampf einen Senatssitz.
Am 29. November 2007 gelang es den Verantwortlichen des Putschversuches von 2003, während einer Anhörung das Gerichtsgebäude von Manila zu verlassen und sich nach einem Marsch durch die Innenstadt von Makati in einem Hotel zu verschanzen. Angeführt wurde die Gruppe von Antonio Trillanes und dem Brigadegeneral Danilo Lim. Ein Aufruf an Soldaten, sich ihnen anzuschließen, blieb aber ohne Wirkung, und die Putschisten ergaben sich schließlich den Sicherheitskräften, als diese drohten, das Hotel zu stürmen.
Am 23. November 2009 kam es in der Provinz Maguindanao zu einem Massaker an Zivilisten, bei dem 57 Menschen ermordet wurden. Das Massaker stand im Zusammenhang mit den Wahlen vom 10. Mai 2010. Der Hauptverdächtige aus dem Ampatuanclan hatte angeblich für die damalige Präsidentin Macapagal Arroyo in den Jahren 2004 (Präsidentschaftswahlen) und 2007 (Senatswahlen, Zubiri) die Wahlen massiv gefälscht bzw. fälschen lassen. Die Opposition bekam jeweils 0 Stimmen. Der frühere Botschafter der Philippinen in den Vereinigten Staaten, Ernesto Maceda, verweist in einem Beitrag der oppositionellen Zeitung „The Daily Tribune“ vom 11. Dezember 2009 darauf, dass schon zuvor 200 Morde und andere Gräueltaten von den Ampatuans in der Gegend verübt wurden, ohne bisher juristische Konsequenzen zu haben. Der Regierung Arroyo wurde 2006 vorgeworfen, über 800 politisch motivierte Morde nicht aufgeklärt zu haben.
Bei der Wahl am 10. Mai 2010 wurde Benigno Aquino III. zum 15. philippinischen Präsidenten gewählt und war bis 2016 im Amt. Bei der Präsidentschaftswahl von 2016 erhielt der Kandidat der Partei PLP, Rodrigo Duterte, eine Mehrheit. Er hatte in erster Linie mit einer drakonischen Verfolgung und Bestrafung der Drogenkriminalität geworben. Am Tag seines Amtsantritts hielt er in einem Slum in Manila eine öffentliche Rede, in der er zur Ermordung von Drogensüchtigen, Drogenhändlern und Kriminellen aufrief. Die internationale Gemeinschaft reagierte weitgehend hilflos.
2022 wurde der Sohn des ehemaligen Präsidenten, Ferdinand Marcos Jr., zum Präsidenten gewählt, nachdem er wie bereits Duterte 2016 in den sozialen Netzwerken gezielt Einfluss auf die jüngeren Bevölkerungsschichten der Philippinen genommen hatte. Bei einem Besuch von Marcos in China Anfang Januar 2023 wurde eine bessere Kommunikation vereinbart, um insbesondere die Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer zu entschärfen.
Quelle Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippinen#Geschichte
Präsidenten der Philippinen
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Präsident |
Amtsantritt |
Amtsende |
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1 |
Emilio Aguinaldo |
23. Januar 1899 |
1. April 1901 |
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2 |
Manuel Quezon |
15. November 1935 |
1. August 1944 |
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3 |
José P. Laurel |
14. Oktober 1943 |
14. August 1945 |
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4 |
Sergio Osmeña |
1. August 1944 |
28. Mai 1946 |
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5 |
Manuel Roxas |
28. Mai 1946 |
15. April 1948 |
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6 |
Elpidio Quirino |
17. April 1948 |
30. Dezember 1953 |
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7 |
Ramon Magsaysay |
30. Dezember 1953 |
17. März 1957 |
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8 |
Carlos P. Garcia |
18. März 1957 |
30. Dezember 1961 |
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9 |
Diosdado Macapagal |
30. Dezember 1961 |
30. Dezember 1965 |
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10 |
Ferdinand Marcos |
30. Dezember 1965 |
25. Februar 1986 |
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11 |
Corazon Aquino |
25. Februar 1986 |
30. Juni 1992 |
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12 |
Fidel Ramos |
30. Juni 1992 |
30. Juni 1998 |
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13 |
Joseph Estrada |
30. Juni 1998 |
20. Januar 2001 |
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14 |
Gloria Macapagal-Arroyo |
20. Januar 2001 |
30. Juni 2010 |
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15 |
Benigno Aquino III. |
30. Juni 2010 |
30. Juni 2016 |
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16 |
Rodrigo Duterte |
30. Juni 2016 |
30. Juni 2022 |
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17 |
Ferdinand Marcos Jr. |
30. Juni 2022 |
amtierend |
Als Nationalhelden der Philippinen oder Volkshelden der Philippinen werden die bedeutendsten Männer und Frauen angesehen, welche die Geschichte des Inselstaates maßgebend beeinflusst, ihn aufgebaut und geprägt haben.
Bisher gibt es keine staatliche Festlegung darüber, welche Personen offiziell als Nationalhelden bezeichnet werden dürfen und welche nicht.
Neben Jose Rizal ist Andrés Bonifacio die einzige andere Persönlichkeit, die auf den Philippinen als Volksheld allgemein anerkannt wird. Dessen Geburtstag, der 30. November, wird auf den Philippinen als nationaler Feiertag, wie der 30. Dezember an Rizal gewidmet, begangen.
José Protacio Rizal Mercado y Alonzo Realonda (* 19. Juni 1861 in Calamba City auf Luzón; † 30. Dezember 1896 in Manila) war ein philippinischer Schriftsteller, Patriot, Physiker und ein Mann der Worte, dessen Leben und literarisches Werk eine Inspiration für die philippinische Unabhängigkeitsbewegung war. Er ist der bedeutendste Nationalheld der Philippinen.
Rizal unternahm ausgedehnte Reisen nach Belgien, England, Frankreich, Hongkong, Japan, Schweiz, Spanien, Österreich-Ungarn und durch die USA. Er hat zudem längere Zeit in Deutschland gelebt und in Heidelberg mit Erfolg Medizin studiert.
Andrés Bonifacio y de Castro (* 30. November 1863; † 10. Mai 1897) war ein philippinischer Revolutionär und einer der obersten Rebellenführer der Philippinischen Revolution gegen die spanische Kolonialherrschaft im späten 19. Jahrhundert. Er wird als der „Vater der Philippinischen Revolution“ bezeichnet und als einer der einflussreichsten Nationalhelden seines Landes. Bonifacio war der Begründer der Katipunan, einer Organisation die das Ziel hatte, eine Unabhängigkeitsbewegung gegen die Spanier in seinem Land zu initiieren.
Quelle Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalhelden_der_Philippinen
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Quelle Bild: By the National Commission of Culture and the Arts, Philippines., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7681238