Korallenriffe sind komplexe Ökosysteme im Meer, die von Nesseltieren, den sogenannten Korallen, aufgebaut werden. Obwohl sie weniger als 1 % der Meeresfläche ausmachen, beherbergen sie etwa 25 % aller bekannten Meerestierarten. Das macht sie zu wahren Hotspots der Artenvielfalt und sie werden oft als "Regenwälder der Meere" bezeichnet.
Die Entstehung von Korallenriffen ist ein faszinierender und sehr langsamer Prozess, der Millionen von Jahren dauern kann. Die Grundlage für diese riesigen Strukturen sind die winzigen Lebewesen, die sogenannten Korallenpolypen.
Die Rolle der Korallenpolypen
Korallenriffe werden hauptsächlich von Steinkorallen gebildet. Diese Tiere haben eine spezielle Fähigkeit: Sie entnehmen Kalziumkarbonat aus dem Meerwasser und nutzen es, um ein hartes, kalkhaltiges Skelett zu bilden. Die Korallenpolypen leben in Kolonien, und wenn ein Polyp stirbt, bleibt sein Kalkskelett zurück. Neue Korallenpolypen siedeln sich dann auf den alten Skeletten an und bauen ihre eigenen Kalkstrukturen.
Auf diese Weise wächst die Korallenkolonie langsam in die Höhe und Breite. Durch die ständige Anlagerung von Kalkskeletten, Sand, Muscheln und anderen organischen Materialien entstehen im Laufe der Zeit die massiven Riffstrukturen, die wir als Korallenriffe kennen.
Arten von Korallenriffen
Man unterscheidet Korallenriffe hauptsächlich nach ihrer Entstehung und Form. Die bekanntesten Typen sind:
Zusätzlich zu diesen tropischen Riffen gibt es auch Kaltwasserkorallenriffe, die in großen Tiefen und kälteren Gewässern vorkommen, zum Beispiel vor der Küste Norwegens.
Bedeutung und Bedrohungen
Korallenriffe sind nicht nur für die Meeresbewohner, sondern auch für uns Menschen von großer Bedeutung. Sie schützen Küsten vor Sturmfluten und Erosion, dienen als "Kinderstube" für viele Fischarten, von denen sich eine halbe Milliarde Menschen ernährt, und sind eine wichtige Quelle für Wirkstoffe, die in der Medizin eingesetzt werden könnten.
Leider sind Korallenriffe durch die Klimakrise und Umweltverschmutzung stark bedroht. Steigende Wassertemperaturen führen zur Korallenbleiche, einem Phänomen, bei dem Korallen ihre symbiontischen Algen abstoßen und dadurch ausbleichen und absterben. Auch Plastikmüll und Schadstoffe gefährden diese fragilen Ökosysteme. Wissenschaftler schätzen, dass bei unveränderten Entwicklungen bis zum Ende des Jahrhunderts bis zu 99 % aller Korallen verschwunden sein könnten.
Größte einzelne Korallenart
Referenz: https://de.wikipedia.org/wiki/Koralle
Quelle Bilder: M. Geissler / PG / PH